#MyITDiary – Augen auf und durch – So geht’s!

Hi, ich bin Janine!

Ich habe nach meinem wirtschaftswissenschaftlichen Studium als Assistenz und dann als Prozessmanagerin und Key-Userin in einem mittelständischen Großhandel in der Baubranche gearbeitet. Seit März 2022 bin ich bei der Avanade als Trainee im IT-Consulting tätig und Master-Studentin.

Ich nehme euch im Rahmen von #MyITDiary mit in meinen Arbeitsalltag im IT-Consulting, mit welchen Aufgaben und Herausforderungen ich mich in dem Zuge auseinandersetze und was es für mich bedeutet dazu berufsbegleitend meinen Master zu absolvieren und ehrenamtlich im Vorstand bei Women in Tech e.V. tätig zu sein.

Nicht-In-Box-Passerin

Mitsamt meiner Ausbildungszeit habe ich über fünf Jahre in der Baubranche gearbeitet und mich in der Praxis intensiv damit beschäftigt, was es bedeutet, in Persona für Veränderung zu stehen. Als eine der wenigen Frauen bei dem Mittelständler habe ich eine traditionelle Unternehmenskultur und ein stark männlich geprägtes Führungsumfeld kennengelernt. Ich bin sehr dankbar für wertvolle Erfahrungen; vor allem, weil ich erleben durfte, was Großartiges entstehen kann, wenn wir Andersartigkeit annehmen und uns auf Vielfalt und Veränderung einlassen.

Ich weiß daher auch, was es heißt gegen verschlossene Türen zu laufen und wie herausfordernd es sein kann, herauszufinden welchen Weg man gehen möchte, wenn man Stillstand und den Drang nach Veränderung verspürt – vor allem, wenn die Vorbilder in deinem täglichen Umfeld sehr anders sind als du.

Mentoring und Netzwerk als Game-Changer

Weil mir in meinem bisherigen Umfeld in der Baubranche entsprechende Vorbilder fehlten – vor allem weibliche Vorbilder in Führungspositionen – habe ich mich dazu mit Freundinnen ausgetauscht, die teilweise vergleichbare Situationen in ihren Jobs kannten. So auch eine Freundin, welche mal erwähnte, dass sie sich für ein internes Mentoring-Programm bei ihrem Arbeitgeber angemeldet hatte, bei dem speziell weibliche Mentees von weiblichen Führungskräften gecoacht würden. Das klang auch für mich interessant und über Internet-Recherche und LinkedIn bin ich auf die Plattform Aufsteiger aufmerksam geworden, die Menschen zusammenbringt, die voneinander lernen möchten. Basierend auf Angaben zu meinen Interessen, Berufserfahrungen, Zielen und Werten, wurde ich in ein Matching-Verfahren aufgenommen und wenige Wochen später mit meiner Mentorin connectet.

Meine Mentorin hat selbst mehrjährige Erfahrung in der IT-Branche bei SAP und Microsoft und lies mich an ihren Erfahrungswerten und Perspektiven teilhaben. Sie half mir meine eigenen Stärken zu erkennen und einzusetzen. Mit ihr lernte ich das erste Mal kennen, was es bedeutet einen charismatischen Leader zu haben, der dich sieht, hört und wertschätzt.

Und meine Mentorin war es auch, die mir die Initiative SkillHer empfahl, um die Cloud-Technologien von Microsoft kennenzulernen und dadurch herauszufinden, ob dies mein Interesse wecken könnte. Die Initiative ist ein Weiterbildungsprogramm von Microsoft, das den Austausch von Frauen beim Einstieg in die Tech-Welt unterstützt sowie die individuelle Weiterentwicklung durch Mentoring, Trainings und eine nachhaltige Community fördert. Gesagt, getan und schon hatte ich eine Zertifizierung in Azure, der Cloud-Computing-Plattform von Microsoft.

Dass ich 1,5 Jahre nach meinem Bachelor doch noch entschied einen Master zu machen, entsprang, wie so vieles andere, den Gesprächen mit meiner Mentorin, in denen immer wieder Thema war, dass der zeitliche und finanzielle Invest in die eigene Bildung etwas ist, das dir keiner nehmen kann und sich immer rentieren wird. Mehrmonatige Überlegungen und Recherchen zu Studiengängen, Stipendien & Co. später, war ich dann zum Wintersemester immatrikuliert und mein Sofa wich einem Schreibtisch.

Von Cloud über Teneriffa zu ERP bei Avanade

Beim Cloud-Computing werden IT-Leistungen wie Software, Speicherplatz oder Rechenleistung über Datennetze genutzt. Bei der Modernisierung der IT-Infrastruktur in Unternehmen ist dieses Prinzip unersetzlich, Kontaktbeschränkungen durch die Pandemie und Kostendruck liefern heute weitere Argumente. Daher interessierte ich mich vorrangig für IT-Einstiegsprogramme im Cloud-Bereich. Ich dachte, dass dies aufgrund meiner Zertifizierung eine gute Möglichkeit wäre, überhaupt zu einem Vorstellungsgespräch eingeladen zu werden. Dieser Gedanke entpuppte sich jedoch schnell als Trugschluss, denn als lernwillige und begeisterungsfähige, junge Frau bist du zurzeit in der IT gefragter denn je! Das wurde mir dadurch schnell klar.

Bei der Recherche nach Unternehmen, bei denen ich mich bewerben wollte, unterstütze mich meine Mentorin abermals und gab mir den Tipp unter anderem auf die Technologie- und Partnerauszeichnungen sowie Weiterbildungsprogramme zu achten. Microsoft-Partner gibt es viele, aber Avanade mit seiner Connection zu Accenture, war schnell in den Fokus meiner Recherche gerückt – Frauen in Management-Positionen, diverse Weiterentwicklungsmöglichkeiten, u.v.m. Also bewarb ich mich dort im August vergangenen Jahres für ein Traineeprogramm im IT-Consulting mit dem Fokus auf Cloud. Wenige Wochen später hatte ich ein Telefon-Screening. Während des Telefonats sprachen wir auch über meine letzte Erfahrung als Key-Userin. In dem Zuge kam dann das neunmonatige Traineeprogramm für ERP zur Sprache, das Schritt für Schritt auf die Rolle eines IT-Consultants für Microsoft Dynamics 365 (ERP) vorbereitete. In dem Rahmen könnte ich meine vorherige langjährige Erfahrung als End-Userin sowie mein Knowhow als Key-Userin für Prozessmanagement einsetzen – eine Win-Win-Situation und so schnell kam ich von Cloud auf ERP.

Die Einladung zum Video-Interview für das ERP-Traineeprogramm ließ dann nicht lange auf sich warten. Zum Zeitpunkt des Interviews war ich mit meiner Familie im Urlaub in der spanischen Sonne auf Teneriffa. Da das WLAN auf den Hotelzimmern sehr schlecht war, setzte ich mich mit meinem Laptop für das Interview in die Lobby des Hotels. Fast hätte ich sogar die einstündige Zeitverschiebung vergessen. Amateure, An-/Abreisende, andere Urlauber:innen – in der Lobby ging die Post ab, während ich in dem Interview war. Im Gegensatz zu vielen vorangegangenen Job-Interviews war dieses bei Avanade ein offenes und entspanntes Gespräch, das vielmehr einem beiderseitigen Kennenlernen und gegenseitigen Erfahrungsaustausch entsprach. Ich ging mit einem sehr positiven Gefühl aus dem Gespräch und wenige Tage später, am Strand liegend, erhielt ich die Zusage für das ERP-Traineeprogramm.

Onboarding

Die Vorfreude auf den baldigen Start bei Avanade war groß, ich hatte jedoch einige Bedenken bezüglich meiner Englisch-Kenntnisse, die definitiv ausbaufähig sind. Demnach war ich etwas geschockt, als die Onboarding-Tage vollständig auf Englisch stattfanden. Für mich ein absoluter Sprung ins kalte Wasser, aber unter den neuen Kollegen:innen habe ich mich schnell so wohl gefühlt, dass die Sprachbarriere keineswegs ein Problem darstellte. Learning-by-doing ist hier ganz klar die Devise und irgendwie verstehen tut man sich dann ja doch. Augen auf und durch! Aufgrund der Corona-Pandemie erfolgte der dreitägige Einstieg in den neuen Job remote im Home-Office.

Am dritten Onbourding-Tag wurden die Hamburger New Joiners und ich zu einem Afterwork in eine mexikanische Bar auf dem Kiez eingeladen. Dadurch ergab sich die Möglichkeit auch Kollegen:innen aus den Bereichen Modern Workplace, Cloud, CRM und Data-Analysis kennenzulernen. Der Abend war großartig und ich habe selten so leckere Margaritas getrunken. Nach der Ersten ging das mit dem Englisch sprechen auch fast von allein.

Mit den neu kennengelernten Hamburger Kollegen:innen habe ich mich dann auch direkt für einige Tage im Office verabredet und dort zu arbeiten ist einfach nur „Wow“. Von der 12. Etage hat man direkten Blick auf die Binnen- und Außenalster im Herzen von Hamburg. Coffee-Flatrate, Dachterrasse, Softdrinks & Co. sorgen dort mitunter für eine ganz besonders positive Office-Kultur und Arbeitsatmosphäre. Ich entscheide selbst, wann ich ins Office gehe oder wann ich lieber von zu Hause arbeite. Für die Tage, an denen ich mehrstündige Trainings über die Academy habe, bleibe ich meistens zuhause, um mich besser konzentrieren zu können. Die Tage, die für Self-Study-Time vorgesehen sind, verbringe ich dann gerne mal im Office, um mich zu Themen mit Kollegen:innen austauschen zu können und die Zeit auch für Networking zu nutzen. Die Kaffee-Küche ist der klassische Hotspot, um ins Gespräch zu kommen – man kennt’s. 😉

Teamwork makes the Team work!

Was mich an Avanade und dem Traineeprogramm bisher am meisten beeindruckt, ist die starke Community, die von Hilfsbereitschaft und großartigen Netzwerkgedanken geprägt ist. Vielfalt und Offenheit stehen an oberster Stelle. Meine Trainee-Klasse besteht aus acht Trainees, die 22-28 Jahre alt sind. Alle haben unterschiedliche praktische und akademische Vorerfahrungen und sind in Deutschland, Österreich und der Schweiz verteilt. Was uns aber alle miteinander verbindet, ist die Leidenschaft für Sport und Bewegung (insbesondere scheinbar das Fahrradfahren) und dass unsere Herzen für IT-Themen schlagen. Wir haben schon jetzt unglaublich viel voneinander gelernt und eine Menge Spaß in gemeinsamen Trainings, Jour Fixes oder abendlichen virtuellen Calls gehabt, bei denen wir einander, trotz der Distanz, immer besser kennenlernen.

Neben einem Career Advisor (eine Art Mentor:in) erhält jeder neue Trainee einen Buddy (ähnlich wie ein Pate), der einem insbesondere in den ersten Wochen mit Rat und Tat zur Seite steht und dir hilft dich in die neuen Strukturen und Arbeitsweisen einzuleben. Together we go beyond ist nicht nur ein Claim, sondern gelebte Realität und ein Flow auf dem man spürbar mitgetragen wird.

Mein erster Eindruck: Teamwork, Lernbereitschaft, gute Laune und Motivation sind wichtiger als rein technische Skills.

Vom ersten bis zum heutigen Tag bin ich begeistert davon, wie viel Raum Avanade jedem Einzelnen gibt mitzuwirken, zu gestalten, dabei zu sein und sich auf seine Art und Weise weiterzuentwickeln. Ich bin stolz Teil eines Unternehmens zu sein, bei dem es völlig egal ist woher du kommst oder was du gemacht hast – es kommt darauf an, dass du die richtige Motivation und den Spirit für die Microsoft-Technologien mitbringst und einfach offen für alles und jeden bist. 🙂

Ob remote von zuhause oder im Office: mein erster Monat bei Avanade war bereits äußerst lehrreich und vor allem aufregend. Ich freue mich schon sehr auf die folgenden Monate und bin schon gespannt, was ich euch das nächste Mal berichten kann.

 

2 Kommentare

  • Hallo Janine,
    danke für den inspirierenden Beitrag!

    Ich habe vor einem Jahr mein Job im NGO/öffentlichen Sektor gekündigt und nun bin als absolute Quereinsteigerin als Junior Data Analyst/Consultant in einer IT-Unternehmensberatungsfirma eingestellt.

    Nun eine Frage bitte: Was wäre deine Empfehlung für mich bzgl. einer Mentorin? Wo könnte ich für mich eine geeignete Mentorin finden?

    Vielen-vielen Dank im Voraus!

    Herzliche Grüße, Tamara

    • Liebe Tamara,

      es freut mich, dass dir der erste Beitrag von #MyITDiary gefallen hat.
      Das klingt ja sehr spannend, was du nun machst und nochmal Glückwunsch zum neuen Job!

      Gegebenenfalls bietet dein neuer Arbeitgeber ein internes Mentoring oder so etwas in der Art an. Spezielle Mentorings für IT-Berater kenne ich weniger, ich kann dir aber die Plattform von Aufsteiger empfehlen, dort habe ich meine Mentorin kennengelernt. Ist auch oben im Text verlinkt. Intern bei uns im Verein ließe sich aber mit Sicherheit auch mal ein Erfahrungsaustausch organisieren.

      Schreib mir sonst gerne auch mal bei LinkedIn, dann können wir auch gerne mal eine Runde quetschen.

      Ich wünsche dir einen tollen Wochenstart
      Janine

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