Die Arbeitswelt 4.0 macht es uns einfach: Nicht nur wegen flexibler Arbeitszeiten und Remote Work. Sondern auch, weil es in vielen Unternehmen und Betrieben um Talente, Stärken und den Menschen an sich geht. Wer jetzt (auch als Frau) seine Chancen nutzt, der kann nicht nur weit kommen. Neben „Karriere um jeden Preis“ steht heutzutage viel mehr die Sinnhaftigkeit, Werte und die Erfüllung im Job im Vordergrund. In 2023 ist alles möglich.
Talente und Stärken als Chancen für Quereinstieg und Co.
Ich bin Geowissenschaftlerin. Wenn ich gefragt werde, warum ich nicht mehr in meinem Bereich arbeite, ist die Antwort eindeutig: Als Redakteurin, Texterin und Social Media Frau sind geowissenschaftliche Themen Teil meiner Arbeit. Ich bin meiner Stärke gefolgt. In der Kommunikation ist es Gold wert, wenn man bzw. frau akademische Sachverhalte verständlich beschreiben bzw. ausdrücken kann.
Sowohl bei Stellenausschreibungen als auch Initiativbewerbungen zählen längst nicht nur Soft- und Hardskills. Was zählt, ist das Wissen über die eigenen Stärken und Schwächen. Es sind die Erfahrungen und die Eigenschaften, die heutzutage enorm viel Wert sind.
Beispiel: Wenn eine Frau mit einem, zwei oder drei Kindern nach der Elternzeit wieder in den Beruf einsteigen will, hat sie meist mehr Potenzial als sie sich selber eingesteht. Sie ist Managerin des Alltags (Einkauf, Haushalt, Kinderbespaßung, Ernährung, Einsatz im Krankheitsfall etc.), Koordinatorin von Tätigkeiten (Freizeit und Urlaub), Organisatorin von Veranstaltungen (Kindergeburtstage, Ausflüge, Treffen mit Verwandten, Freunden der Familie etc.). Sie hat Menschenkenntnis, reagiert flexibel auf Ungeahntes und ist verantwortungsbewusst sowie loyal. Dinge, die in vielen Jobs gefordert und erwünscht sind.
Learning by doing ist Teil von Arbeit 4.0
Wer immer noch denkt, dass es gilt, direkt von Anfang alles zu können, was eine Stellenausschreibung erfordert, liegt schlichtweg falsch. Vielmehr geht es darum, wie gut man bzw. frau sich einarbeiten kann, wie lernbereit er oder sie ist und wie selbstständig, kommunikativ und neugierig jemand ist. Der Satz „Es geht nicht um Probleme, sondern wie Du damit umgehst.“ trifft auf die heutige Arbeitssituation 100% zu. Das konnten wir alle bereits in der Pandemie sehen: Welche Videokonferenz hat direkt mit allen Teilnehmenden perfekt funktioniert? Wie sind wir mit den Herausforderungen was unseren Alltag angeht umgegangen? Wie viele Unternehmen haben die Learnings aus der Pandemie bis zum heutigen Tag beibehalten, weil sie gesehen haben, dass alte Herangehensweisen überholt waren?
Und selbst, wenn keine Stelle ausgeschrieben ist, lohnt es sich, bei einem Unternehmen, einer Uni, einem Betrieb nachzufragen, ob es die Möglichkeit einer Zusammenarbeit oder Mitarbeit gibt. Nicht jeder Betrieb hat die Zeit oder das Personal, Stellen rechtzeitig auszuschreiben. Fragen kostet nichts. Kommunikation öffnet Türen!
Wer sich flexibel, offen und engagiert zeigt, der hat bereits im Bewerbungsgespräch oftmals einen Stein im Brett. Gerade in Zeiten von Fachkräftemangel sollte niemand zögern sich zu bewerben, Neues zu wagen oder für sich selbst einzustehen.
Die Zeiten von „hätte, würde, könnte“ sind vorbei. „Machen!“ ist das, was in der Arbeitswelt 4.0 zählt.!
Foto: Rosa Engel