WIT: Hallo, Diana, Bitte erzähle uns doch einmal kurz von dir persönlich
Diana: Ich bin 35 Jahre alt und lebe mit meiner Familie in Köln. Meine Wurzeln liegen im Balkan, im schönen Bosnien Herzegowina, daher sehe ich mich als ein kulturelles Hybrid. Eine Art Mischung aus Cevapcici und Kartoffeln.
WIT: Was machst du beruflich?
Diana: Ich bin selbstständige Unternehmensberaterin im Bereich innovative Gesundheits- und Medizinprodukte. Mein Fokus liegt dabei darauf, dass Produkte wertstiftend für den Endnutzer entwickelt und vermarktet werden.
WIT: Was genau versteckt sich hinter deiner Berufsbezeichnung?
Diana: Das Ziel ist meist, dass ein neues Produkt entstehen soll oder ein existierendes Produkt weiterentwickelt werden soll. Dann kümmere ich mich darum, dass der Kunde Marktpotenziale versteht, die Schmerzpunkte seiner Endnutzer kennt, und schließlich wie er sich von der Konkurrenz absetzt. Letztendlich muss der Kunde verstehen was die Motivation für den Endnutzer ist sich für genau für sein Produkt entscheiden, um seine Lösung erfolgreich zu vertreiben.
WIT: Wie bist du dazu gekommen, einen technischen Beruf zu wählen?
Diana: Früh habe ich schon Interesse für Naturwissenschaften gehabt. Ich habe jung eine MTA Ausbildung gemacht und mich schließlich dazu entschieden das Fach zu studieren, welches ich am wenigsten während der Ausbildung verstanden hatte: Molekularbiologie. Ich bin ziemlich gut durchs Studium gekommen. Dadurch habe ich gelernt, dass es auf den eigenen Drive ankommt, und nicht auf das was man formal noch nicht weiß.
Darauf folgte für mich eine spannende Zeit in der Wissenschaft. Letztendlich habe ich aber gemerkt, dass ich an Produkten arbeiten wollte, die einen direkten Wert für Patienten schaffen, weshalb ich in die Medizinprodukte Industrie gekommen bin.
WIT: Wer oder was hat dich am meisten inspiriert, einen technischen Beruf zu wählen?
Diana: Auf meinem Weg habe ich viele passionierte Menschen kennengelernt, die sich täglich dafür einsetzen die Gesundheitsversorgung zu verbessern und Maßnahmen zur Prävention etablieren. Ich habe dadurch gelernt, den Fokus auf den Wert für den Anwender zu legen. Es macht mir sehr viel Freude zu sehen, dass immer mehr Unternehmen diesen Weg gehen.
WIT: Hat dich Technologie und/oder Programmieren schon immer interessiert?
Diana: Auf jeden Fall. Ich wollte schon immer wissen wie etwas im Detail funktioniert. Programmieren habe ich während des Studiums gemacht. Inzwischen beschäftige ich mich eher mit technischer Umsetzung und Medizinprodukte Regularien.
WIT: Haben deine Eltern und Lehrer deine Vorliebe und dein Interesse für Technik gefördert?
Diana: Ich bin damit aufgewachsen, dass man Dinge zunächst versucht selber zu reparieren. Das war eine gute Lektion für’s Leben und daher ich meine Hemmschwelle gering mich mit technischen Dingen auseinander zu setzen.
WIT: Was gefällt dir an deiner Tätigkeit am meisten?
Diana: Es macht mir Spaß über Ideen zu sprechen. Ich mag es wie aus anfänglichen Visionen ein konkretes Produkt entsteht.
WIT: Was ist für dich das Schönste an deinem Arbeitsalltag?
Diana: Mit inspirierenden Menschen zusammen arbeiten.
WIT: Wo findet man dich in der Freizeit am ehesten?
Diana: Zur Zeit häufiger auf dem Bauernmarkt.
WIT: Welche Botschaft möchtest du Frauen oder Mädchen mitgeben, die sich für Technik interessieren?
Diana: Keiner kann Dir sagen was Du zu tun hast, folge deinem Herzen.
WIT: Welchen Ratschlag verfolgst du bis heute?
Diana: „Jeder möchte erfolgreich sein. Was zählt ist weder Wunsch noch Wille, allein die Taten führen zum Erfolg.“ – Michael Jordan
WIT: Welchen Herausforderungen begegnest du speziell als Frau in deinem Beruf?
Diana: Ich denke viele Frauen haben das Gefühl, dass sie mehr leisten müssen, um Anerkennung zu finden. Das hängt aber immer vom jeweiligen Team ab mit dem man arbeitet, und wie die Menschen darin gepolt sind.
WIT: Welche Tipps hast du für Bewerbungsgespräche für technische Positionen?
Diana: Man sollte sich vorher gut überlegen welche Skills man erfolgreich in einem Produkt oder Projekt umgesetzt hat und mit welchem Ergebnis.
WIT: Frauen in technischen Berufen sind ja leider noch eine Minderheit. Was sind deine Gedanken zu diesem Thema?
Diana: Das ist ein multifaktorielles Problem. Ich denke es fängt schon in der Erziehung an, dass Kindern nicht von außen eingeprägt wird was konform ihres Geschlechts, Herkunft oder familiären Standards ist. Das andere sind Chancengleichheit zu ermöglichen, im Studium als auch Beruf. Leider ist es heutzutage noch so, dass v.a. Mütter in ihrer beruflichen Entwicklung gehemmt werden, da Arbeitgeber keine Teilzeitmodelle haben, um junge Eltern zu fördern. Ich denke dort gibt es noch viel Verbesserungspotential.
WIT: Was verbindet dich mit Frauen in der Technik?
Diana: Neugier und Gestaltungsmöglichkeiten.
WIT: Bitte beschreibe eine herausfordernde Situation, der du in deinem Beruf in der Vergangenheit begegnet bist.
Diana: Ich habe mich aus meiner Elternzeit heraus Selbstständig gemacht. Alleine die Verantwortung zu tragen ist eine große Herausforderung, der ich jeden Tag begegne. Jedoch ist die Lernkurve steil und ich habe Spaß daran zu sehen wie das Konzept aufgeht.
WIT: Wohin möchtest du dich zeitnah beruflich und persönlich weiter entwickeln?
Diana: Ich möchte noch weiter an innovativen Lösungen mit Kunden arbeiten. Für mich selbst schließe ich nicht aus in Zukunft selber ein Startup zu gründen.
WIT: Wer sind deine persönlichen oder beruflichen Role Models?
Diana: Tatsächlich sind es die vielen Menschen, mit denen ich zusammen auf wertschätzende Art zusammen arbeite. Mit jedem habe ich wertvolle Erfahrungen gemacht, die mich stets bereichern.
Vielen Dank für dieses tolle Format!
WIT: Vielen Dank für das Interview, Diana!